Karikatur und Satire haben in Frankreich eine lange Tradition, sie gelten nicht umsonst als Sprache des Widerstands: Bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts spiegelte Jacques Callot (1592–1635) in seinen grotesk überzeichneten Figuren der Commedia dell’Arte die Vielfalt menschlicher Maskeraden.
In der Anfang Juli 2016 startenden Ausstellung des Wilhelm Busch-Museums Hannover kommt es zu einer Bestandsaufnahme: Vom Etablieren der Karikatur in Frankreich durch Künstler wie Philippe-Jacques de Loutherbourg (1740–1812) im Laufe des 18. Jahrhunderts. So beleuchtet die Schau Entstehung und Geschichte solch legendärer satirischer Zeitschriften wie La Caricature und Le Charivari.
Diese Zeitschriften besaßen Vorbildcharakter für ganz Europa – und haben mit Honoré Daumier einen der bedeutendsten Karikaturisten über seine Zeit hinaus hervorgebracht.
In dieser Tradition stehen heute die Zeichner von Charlie Hebdo um Cabu, Charb & Co. mit ihren politischen und gesellschaftskritischen Bildgeschichten. Doch die französische Karikatur kennt gleichermaßen den stillen wie lauten Humor, den feinen wie brachialen, vertreten durch Künstler wie Jean-Jacques Sempé, Tomi Ungerer oder einen Jean-Marc Reiser. Die Ausstellung Lachen auf Französisch lädt ein, die französische Karikatur in ihrer großen Vielfalt kennenzulernen.