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COMICOSKOP - Herausgegeben und gegründet von Martin Frenzel  Online seit Dezember 2014 / 9. Jahrgang / August 2022 / COMICOSKOP-Herausgeber & Chefredakteur: Martin Frenzel

COMICOSKOP-Comic des Monats: August 2022

"Face it, Tiger, you just hit the jackpot!"

Steigt seit 60 Jahren die Wände hoch: US-Superhelden-Comicklassiker Spider-Man erschien im August 1962 zum ersten Mal

Taschen Verlag wagt zum Jubiläum des Netzschwingers eine empfehlenswerte, gelungene historische Mammutausgabe in XXL  / Auftaktband der Taschen-Reihe "Marvel Comics Library" / Will Eisner Award fürs beste Produktdesign 2022

Taschen Verlag gibt zum 60-jährigen Jubiläum der Superheldencomic-Ikone Spider Man eine prachtvolle, ungemein bibliophile Mammutausgabe der Frühwerke Stan Lees und Steve Ditkos (1962-64) heraus / 21 Geschichten im nie dagewesenen XXL-Format, sorgfältig digital restauriert und drucktechnisch auf Vordermann gebracht / Drei Erfinder eines Erfolgs: Jack Kirby, Stan Lee und Steve Ditko / Wann kommen Johnny Romita sen. Und Gil Kane an die Reihe? / Bereits 2019 erschien der längst vergriffene Mammutband übers Mastermind des Marvel-Mikrokosmos: The Stan Lee-Story von Roy Thomas / Ob es im Dezember 2022 zum 100. Eine preiswerte Volksausgabe der Luxusversion gibt? / Will Eisner Award 2022 fürs Beste Design

COMICOSKOP-Rezension "Comic des Monats " von Martin Frenzel

Pünktlich zum 60jährigen Jubiläum der Superhelden-Ikone, die im August 1962 erstmals in Amazing Fantasy erschien, wartet der Kölner Taschen Verlag mit einer Mammutausgabe Frühgeschichte des Klassikers „Spider Man“ auf, die ihresgleichen sucht.

Es sind dies die ersten, bahnbrechenden 21 Geschichten der Serie „Spider Man“, zu deutsch „Die Spinne“, mit denen vor genau sechzig Jahren Marvel-Chefredakteurs- und Vieltexter-Legende Stan Lee, seines Zeichens Tausendsassa der Comic-Titanen Fantastische Vier, Hulk und Avengers/Die Rächer und sein damals noch wenig bekannter Comic-Zeichner Steve Ditko Comic-Geschichte schrieben.

Jener Geschichte um den scheu-introvertierten, eigenbrötlerischen, immer klammen und vermeintlich „verklemmten“ Antihelden Peter Parker, die erstmals den Versuch wagte, einen „Verlierer“ zum Superhelden zu befördern – dem Biss der radioaktiven Spinne sei dank, deretwegen der Außenseiter Parker fürderhin die New Yorker Wolkenkratzer-Wände hoch- und runterkraxelt...

Die Erstausgabe vom 10.August 1962: Vor 60 Jahren feierte SPIDER-MAN in der Heftreihe "Amazing Fantasy" Premiere - einem Heft, das sich eigentlich auf dem  Abstellgleis befand. Die Geschichte um Peter Parker alias Spider-Man des Duos Steve Ditko/Stan Lee schlug indes derart fulminant beim Publikum ein, dass die Spinnenmann-Figur schon ein Jahr später, im Frühjahr 1963, mit einer eigenen Heftreihe reüssierte.

 In diesen ersten 21 Spider Man-Stories begegnen wir erneut, wie einst beim Lesen der legendären Die Spinne-Heftserie des Verlegers Klaus Recht in den 1970er Jahren der ganzen Lebenswelt des Peter Parker: Amazing Spider-Man, das sieben Monate später erschien, brach mit allen Comics-Traditionen. Peter Parker lebte im uncoolen Queens, war immer pleite, machte sich andauernd Sorgen um seine Tante May, hatte Pech in der Liebe und wurde ständig von seinem Chef J. Jonah Jameson angeschrien, dem Herausgeber des Daily Bugle. Spider-Man hatte die Schlagfertigkeit und das Selbstvertrauen, die Parker fehlten, aber es war nicht immer leicht, seine Kräfte zu nutzen.

Und wir treffen auf die bizarre Ahnengalerie, die Spider Man auch später auf Trab halten: Oft schien er am Rande einer Niederlage gegen die Schurkengalerie klassischer Gegner, die in den ersten Jahren auftraten: Geier, Doctor Octopus, Sandmann, Echse, Electro, Kraven der Jäger, Mysterio und der Grüne Kobold. Ein großer Teil des Erfolges von Spider-Man ist seinem Miterfinder und Zeichner Steve Ditko zu verdanken, der ein Händchen für die Darstellung von schüchternen Teenagern und ihren Problemen hatte. Seine Zeichnungen verliehen Spider-Man eine leichtfüßige Dynamik, und auch wenn sich vielleicht viele Menschen vor Spinnen fürchteten, das Schwingen an den Fäden durch New York ließ Ditko wie das coolste Abenteuer überhaupt aussehen.

Dabei hatte Stan Lees Vorgesetzter Martin Goodman geunkt, eine derartige Anti-Figur (Tenor: zu jung, zu wenig heldenhaft, zu eklig, weil die Spinnen-Phobie vieler Leute ignorierend) werde niemals reüssieren. So kann man sich irren: Die Premiere des Spätsommers, am 10. August 1962, geriet auf Anhieb zum Publikumserfolg, schon im März 1963 erhielt Spiderman seine ganz eigene Heftreihe – und war damit im Pantheon von Superman, Batman, Fantastischen Vier & Co angekommen.

Dabei hätte es der gute Goodman doch eigentlich wissen müssen: Spinnen bringen Glück!

Doch wer hat eigentlich das Verdienst, die Figur Spider Man erfunden zu haben? Wie immer im Leben liegt die Wahrheit wohl in der Mitte: Genauso wenig wie ein Batman nicht ohne Bill Finger denkbar wäre, auch wenn alle Welt nur von Bob Kane spricht, gilt dies auch und gerade für die Ikone der aufbruchsorientierten, wagemutigen 1960er: Spider Man war eben nicht nur die Idee eines Mannes, sondern mindestens von Dreien! (Denn auch Kirbys Kompagnon Joe Simon hatte wohl indirekten Anteil am Entstehen von Spider-Man...)

Altmeister Jack Kirby hatte seinen Anteil – und war ja auch derjenige, der von Stan Lee zuerst um Probezeichnungen gebeten wurde. Jack „The King“ Kirby hat immer wieder bis zu seinem Tod auf seine Rolle als maßgeblicher Miterfinder der Figur des Spinnen-Manns hingewiesen (und dies, nach allem, was wir wissen, zu Recht). So rekurrierte der Meister Kirby auf frühe Ideen, die er zusammen mit seinem kongenialen Captain America-Partner Joe Simon im Eigenverlag und sogar noch in seiner Lehrzeit bei Will Eisner entwickelt hatte – etwa die Serie „The Fly“, in der Vieles, was wir aus Spider Man später kennen, schon angelegt war.

Wahr ist auch: Eigentlich sollte er den Spider Man zeichnen, der junge, damals noch unbekannte Steve Ditko die Geschichten nur einfärben.

Stan Lee fackelte nicht lange, ihm gefielen nach eigenem Bekunden die zu mannesmutig-heroischen, protzigen Zeichnungen Kirbys nicht. Also wurde der Meister flugs ausgebootet – und der eher introvertierte Steve Ditko bekam den Zuschlag als Haupt-Zeichner.

Dieser Band ist aber nicht nur ein Geschenk zu Ehren des 60jährigen Spider-Man-Jubiläums, sondern es ist auch eine wunderbare, vorweggenommene Hommage an den Zappano des Marvel Universums und Texter-Hansdampf in allen Superheldencomic-Gassen, Stan Lee, dessen 100. Wiegenfest wir posthum weltweit im Dezember 2022 feiern…

Als Stan Lee 1962 zum ersten Mal die Idee von Spider-Man vorstellte, hatte sein Chef zahlreiche Vorbehalte. Goodmans Tenor: Die Leute hassen Spinnen. Teenager taugen nicht als Hauptfiguren, sie funktionieren nur als Sidekicks. Der Protagonist sollte glamourös und erfolgreich sein, kein freudloser Verlierer, kein Loser. Aber Stan Lee blieb in der ihm eigenen Art stur:  Martin Goodman erlaubte ihm, den unwahrscheinlichen Helden in Amazing Fantasy auszuprobieren, da dieses Heft ohnehin eingestellt werden sollte, könne der Versuchsballon nicht schaden. Doch es kam anders: Gerade wegen des Spider-Mans auf dem Cover, schoss die No. 15 des eigentlich todgeweihten Heftes – für die Verlagsgewaltigen völlig unerwartet – im Nu an die Spitze der Marvel-Bestsellerliste des Jahres. Der Rest ist Geschichte.

Amazing Spider-Man, das sieben Monate später erschien, im März 1963, brach denn auch mit allen Comics-Traditionen. Peter Parker lebte im uncoolen Queens, konnte nicht mit Geld umgehen und war immer klamm, machte sich fortwährend Sorgen um seine Tante May, hatte Pech in der Liebe, wurde ständig von seinem Chef J. Jonah Jameson gemobbt, dem Herausgeber des Daily Bugle. Spider-Man hatte die Schlagfertigkeit und das Selbstvertrauen, die Parker fehlten, aber es war nicht immer leicht, seine Kräfte zu nutzen.

 

Oft schien er am Rande einer Niederlage gegen die Schurkengalerie klassischer Gegner, die in den ersten Jahren auftraten: Geier, Doctor Octopus, Sandmann, Echse, Electro, Kraven der Jäger, Mysterio und der Grüne Kobold. Ein großer Teil des Erfolges von Spider-Man ist seinem Miterfinder und Zeichner Steve Ditko zu verdanken, der ein Händchen für die Darstellung von Teenagern und ihren Nöten hatte. Seine Zeichnungen verliehen Spider-Man eine leichtfüßige Dynamik, und auch wenn sich vielleicht viele Menschen vor Spinnen fürchteten, das Schwingen an den Fäden durch New York ließ Ditko wie das coolste Abenteuer überhaupt aussehen.

Dieser Mammutband präsentiert die ersten 21 Geschichten der Superhelden-Figur SPIDER MAN in nie dagewesener Größe -  so groß wie einst die Originalseiten des Zeichners Ditko, nicht im kleinen Heftformate.

 

Anstatt die Vorlagen neu zu kolorieren (wie es bei den Nachdrucken klassischer Comics aus früheren Jahrzehnten der Fall war), hat TASCHEN darauf Wert gelegt, die Hefte so zu rekonstruieren, wie sie ursprünglich bei  ihrer Erstveröffentlichung aussahen. In enger Zusammenarbeit mit Marvel und der Certified Guaranty Company bediente sich Taschen nur der makellosesten Druckvorlagen, die man sodann mit modernen Retusche-Techniken digital überarbeiten ließ, um die Fehler des einst billigen, unvollkommenen Drucks der damaligen Zeit auszugleichen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ditkos Zeichenstrich und die Farben kommen so zur Geltung wie nie, Detailreichtum und grafische Raffinesse des scheuen Künstlers werden sichtbar, auch wenn dieser Johnny Romita mitnichten das Wasser  zu reichen vermochte. 

Einziger, aber geringfügiger Wermutstropfen: Taschen ediert den Band nur in englischer Sprache, man hätte sich doch eine zweisprachige, deutsch-englische Ausgabe gewünscht.

 

Abgerundet wird das Ganze durch einen kenntnisreichen Begleit-Essay des Marvel-Redakteurs Ralph Macchio, aber auch durch Originalkunstwerke, seltene Fotos und andere Kostbarkeiten – und das auf wahrhaft rekordverdächtigen 698 Seiten… Dieser Band ist im wahrsten Sinne eine Wucht: Dieser Wälzer der besonderen Art bietet allen SPIDER MAN-Freund:innen und solchen, die es werden wollen, ein wahres Kaleidoskop durch die wunderbare Welt des Spider Man- Stan Lee & Steve Ditko….

Machten die Marvel-Figur Spider-Man zum erfolgreichen Dauerbrenner: Texter Stan Lee (li) und sein neuer Zeichner John Romita sen.

Mehr noch: Es macht Lust auf mehr – auf ähnlich grandios aufgezogene und gedruckte Folge-XXL-Bände mit den Geschichten des mit Abstand überragenden Spider Man-Zeichners Johnny Romita sen. Und natürlich Gil Kanes, die beide großen Anteil am Renommee des Netzschwingers hatten…

Kein Wunder, dass  die Marvel Comics Library: Spider-Man Vol. 1: 1962-1964 nun auch noch verdientermaßen den Will Eisner Comic Industry Award 2022 für das beste Publikationsdesign eingeheimst hat. Der Eisner Award, der Oscar der Comicbranche, wird zu Ehren des bahnbrechenden Comic-Erzählers Autors und Künstlers Will Eisner für kreative Leistungen verliehen. Diese Auszeichnung gilt als  Wertschätzung fürs „herausragende Design und die Produktion der neuen Marvel Comics Library-Reihe des Taschen Verlags, die mit Spider-Man ihre Premiere feierte.

Fazit: Prädikat (wieder einmal, muss man sagen) Besonders wertvoll. Gerade Bibliotheken sei dieser fulminante, große Wurf durchs Spider Man- und Marvel-Comic-Universum wärmstens ans Herz gelegt.

Es gehört zur Ironie der Spider Man-Geschichte, dass es am Ende einen lachenden Dritten gab – nach dem Motto: Wenn zwei sich streiten… : Denn es war erst der grafisch großartige, stilprägende Johnny Romita sen., dessen Bildsprache wesentlich dazu beitrug, Spiderman zu einem Meilenstein der US-amerkanischen Superhelden-Geschichte  zu katapultieren.

Unvergessen jene Seite von 1966, als Peter Parkers Freundin Mary-Jane im Türrahmen steht und den ikonischen Satz sagt: „Face it Tiger, you just hit the jackpot!“.

Man ist, beim Durchblättern und Genießen dieser imposanten XXL-Premieren-Prachtausgabe in der neuen Taschen-Reihe der Marvel Comics Library geneigt, diesen Satz auf die Leserinnen und Leser dieses XXL-Jumbobands zu münzen: Wer sich diesen Band zulegt, hat mit dieser Jahrhundertausgabe von SPIDERMAN zum 60.Geburtag des Superheldencomic-Klassikers in der Tat den Jackpot geknackt. Ein Meilenstein, der Maßstäbe setzt, absolut empfehlenswert nicht nur für Spider-Man/Die Spinne-Liebhaber:innen, sondern auch alle Comic-Freund:innen dieser Welt.

 

Martin Frenzel

 

COMICOSKOP-Comic des Monats August 2022:

Sven Larsen, Marvel Entertainment Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962–1964 Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,83 kg, 698 Seiten, vierfarbig, Preis: € 150 Ausgabe: Englisch,  TASCHEN VERLAG, Köln / New York 2022.

Über die Reihe "Marvel Comics Library":

MARVEL COMICS LIBRARY ist eine exklusive, langfristige Zusammenarbeit zwischen TASCHEN und Marvel. Die seltensten Comic-Klassiker, darunter Spider-Man, Avengers und Captain America, werden in ihrer ursprünglichen Schönheit in extra-großem Format akribisch reproduziert. Die Bibliothek bietet Sammlern rund um den Globus die einmalige Gelegenheit, die begehrtesten Comics der Welt buchstäblich in ihren Händen zu halten. Jeder Band enthält einen Essay eines Comic-Historikers sowie Hunderte von Fotos und Fundstücken, darunter seltene Original-Comiczeichnungen.

Excelsior! Von Timely bis Marvel: Der Jahrhundertmann und Texter-Tausendsassa Stan Lee schrieb im 20.Jahrhundert Superheldencomic-Geschichte - und geriet als Marvel-Mastermind zum Multimedia-Phänomen (auch im Kino und Fernsehen)

Bild: Marvel-Mastermind Stan Lee (li) an der Seite seines wohl besten, nachhaltigsten Spider Man-Zeichners John Romita sen.

Stanley „Stan“ Lee feiert am  28. Dezember 2022 seinen 100.Geburtstag: Er kam als Stanley Martin Lieber in New York 1922 zur Welt und starb am 12. November 2018 in Los Angeles, Kalifornien. Er war ein US-amerikanischer Comicautor und -redakteur, Schauspieler und Filmproduzent. Zusammen mit Zeichnern wie Jack Kirby und Steve Ditko schuf er für Marvel Comics eine Reihe von Superhelden-Klassikern. Lee und seine Mitarbeiter waren die Ersten, die komplexe Charaktere und ein durchdachtes gemeinsames Universum in die Welt der Superheldencomics brachten. Er machte aus dem kleinen Verlag Marvel Comics ein großes Medienunternehmen. Ab dem Jahr 2000 bis zu seinem Tod war er regelmäßig mit Cameos in Verfilmungen der Marvel-Comics vertreten.

Zwischen Spider-Man und Doctor Strange: Der (offiziell) erste Spider-Man-Mitschöpfer und scheue Star-Zeichner Steve Ditko

Steve John Ditko (* 2. November 1927 in Johnstown, Pennsylvania; † vor dem 29. Juni 2018 in New York City) war ein US-amerikanischer Comiczeichner. Er war als Zeichner der Mitschöpfer der Comic-Superhelden Spider-Man und Dr. Strange. 1953 begann er bei Charlton Comics, professionell Comics zu zeichnen. Dort schuf er unter anderem die Figur The Question, die er 1967 erstmals im Heft Blue Beetle #1 auftreten ließ. Zwischen 1958 und 1966 teilte er sich ein Studio mit Eric Stanton, einem Pionier der Fetisch-Fotografie und bedeutenden Bondage-Künstler des 20. Jahrhunderts. Einige der Arbeiten Stantons aus diesem Zeitraum zeigen einen intensiven künstlerischen Einfluss Ditkos. Einige Kritiker meinen sogar sehr deutliche Hinweise auf eine Zusammenarbeit der beiden Künstler zu erkennen. Stanton gab an, Ditko habe seine Zeichnungen getuscht, was Ditko mit „Das soll mal jemand beweisen.“ (“I dare anyone to prove that I inked that”) kommentiert habe. 1968 wechselte er zum DC Verlag, konnte dort aber nicht an die Erfolge aus seiner Marvel-Comics-Zeit anknüpfen. Ditko erfand dort unter anderem die Charaktere Hawk and Dove und The Creeper. Später erfand Ditko zusammen mit dem Autor Will Murray für Marvel die Superheldin Squirrel Girl. Ditko wurde am 29. Juni 2018 in seiner New Yorker Wohnung tot aufgefunden, wo er im Alter von 90 Jahren vereinsamt verstorben war.

Comicoskop-Herausgeber und -Chefredakteur Martin Frenzel, Jahrgang 1964 und ein Kind der 1970er Jahre, Gründer des deutschen Online-Fachmagazins COMICOSKOP (2014): Gehört zur Generation ZACK um Leutnant Blueberry & Co., las in den 1970er Jahren - neben ZACK - die Bastei-Hefte um Bessy, Silberpfeil, Wastl, Topix & Co, Asterix, Tim und Struppi (wenn auch auf Dänisch), Lucky Luke, Fix und Foxi, Primo, Walter Neugebauers "Winnetou", Gregs wunderbaren Albert Enzian, die Disney-Comics (meist auch auf Dänisch),  MAD von Herbert Feuerstein, Prinz Eisenherz (die Pollischansky-Hefte), aber nicht zuletzt auch die Superhelden-Hefte wie Superman, Batman und jene Marvel-Ausgaben aus dem legendären Bildschriften- resp. Williams-Verlag von Klaus Recht, allen voran selbstredend "Die Spinne"/"Spiderman" von Stan Lee, Steve Ditko, Johnny Romita, Gil Kane & Co. Seit 1984 - seit 34 Jahren - beim Internationalen Comic-Salon ERLANGEN mit dabei (ohne eine einzige Unterbrechung). 1990-1992 Mitglied der Erlanger Max-und-Moritz-Jury. Mitbegründer der deutschen Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) im Jahre 2005. Initiator, Anstoß- und Ideengeber eines Deutschen Comicmuseums Erlangen: Forderte in den 1980ern als Erster in deutschen Landen in der Wiener Comicfachzeitschrift "Comic Forum" allein auf weiter Flur ein Deutsches Comicmuseum Erlangen - nach dem Vorbild des C.N.B.D.I. zu Angoulême - und wiederholte diese Forderung seither mehrfach, u.a. im Stuttgarter Comic Jahrbuch 2000 des ICOM. Zudem ist er seit 1987 bekennender "SÜDDEUTSCHE"/SZ-Leser, ohne deren Lektüre Söders bisher geheime (Superhelden-) und speziell "SPIDER-MAN"-Comic-Leidenschaft nie gelüftet worden wäre...

THE STAN LEE STORY – Das Mammutwerk über das Mastermind des Marvel-Universums

Als Mastermind von Marvel hat er das Genre der Superheldencomics revolutioniert und maßgeblich dazu beigetragen, Marvel zu dem weltumspannenden Mediengiganten von heute zu machen: Stan Lee ist eine amerikanische Legende, eine mythische Gestalt der Popkultur. Dieses Porträt des am 12. November 2018  verstorbenen Werbebotschafters für Spider-Man, Hulk & Co. zeichnet seine Karriere nach, vom Amerika der 1940er bis ins 21. Jahrhundert. Mit einer Fülle bislang unveröffentlichter Fotografien und zahlreichen Faksimiles rarer Comichefte. Stan Lee ist eine Popkulturikone. Sein Name steht synonym für eine ganze Branche, für das uramerikanische Genre des Superheldencomics, sein Charakterkopf mit der markanten getönten Brille und dem grau melierten Schnurrbart ist dank unzähliger Signierstunden und regelmäßiger Cameo-Auftritte in Hollywood-Blockbustern und TV-Serien Legionen von Fans als das Gesicht von Marvel bekannt. 

Spider-Man, Hulk, die Fantastic Four, Iron Man, Thor, die X-Men – fast alle Charaktere, deren Abenteuer Marvel heute so erfolgreich in die Kinos bringt, sind seine Brainchilds. Mit diesen im Alltag geerdeten, psychisch leicht angestoßenen Marvel-Helden, bei denen Gut und Böse mitunter nah beieinanderliegen, und einem Team legendärer Zeichner und Szenaristen wie Steve Ditko und Jack Kirby hat Lee Mitte des letzten Jahrhunderts einem schon angezählten Genre neue Superkräfte eingehaucht und eine Erfolgsgeschichte eingeleitet, deren Ende nicht absehbar ist. 

Seit den 1940ern seit Timely-Zeiten mit dabei, als Autor, Redakteur, Herausgeber und kreatives Mastermind, war Lee, der am 12. November in Hollywood verstarb, in der unwahrscheinlichsten aller Superheldenmaskeraden unterwegs: 

Als „Senior Citizen of Steel“ und atomarer Überrentner hatte er in jeder neuen Marvel-Produktion seinen kleinen Gastauftritt und hielt als prominenter Werbebotschafter für Marvel das Banner hoch, um das sie sich alle scharten, der schüchterne Peter Parker aka Spider-Man, Daredevil, Hulk, die Niete in Sachen Affektkontrolle, Doctor Strange, der selbstverliebte Iron Man, der Silver Surfer, die Avengers, Black Panther, Ant-Man, die Guardians of the Galaxy und Fans auf der ganzen Welt. Lees Lebensreise in die Popkulturunsterblichkeit wird in dieser Collector’s Edition von seinem Nachfolger bei Marvel, dem renommierten Comictexter, -redakteur und -historiker Roy Thomas, erzählt. Hunderte von Illustrationen und Fotos, viele davon aus Stan Lees privatem Archiv, eingelegte Reprints kompletter Comichefte und ein Vorwort von Stan Lee selbst vervollständigen diesen einzigartigen Tribut an eine Legende. 

Ein Vorwort von Stan Lee und eine ausführliche Biografie von Roy Thomas Nachdrucke im Originalformat von Stans größten Comic-Hits Ein Reprint von Stan Lees Secrets Behind the Comics von 1947! Über 1.000 Bilder, darunter zahlreiche Fotografien aus den Privatarchiven von Stan und Joan Lee Reproduktionen von raren Originalzeichnungen und seltenen Fundstücken aus den Schatzkammern der führenden Marvel-Sammler der Welt. Gedruckt auf Archivpapier und präsentiert im Acrylschuber.

Bildnachweis: Sämtliche Bilder auf dieser Seite sind (c) Marvel Comics / Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved. Spider-Man ist eine Figur der Marvel Comics Company. Die Coverabbildung und Fotos von den Innenseiten des Marvel Comics Library Bd.1 Spider-Man sind (c) Taschen Verlag Köln / New York.


Erlebte das Erscheinen des großen Stan Lee Story Taschen XXL-Bands kurz vor seinem Tod noch mit: Stan Lee (li) mit Verleger Benedikt Taschen. Foto: (c) Taschen Verlag

Ein Vorwort von Stan Lee und eine ausführliche Biografie von Roy Thomas Nachdrucke im Originalformat von Stans größten Comic-Hits Ein Reprint von Stan Lees Secrets Behind the Comics von 1947! Über 1.000 Bilder, darunter zahlreiche Fotografien aus den Privatarchiven von Stan und Joan Lee Reproduktionen von raren Originalzeichnungen und seltenen Fundstücken aus den Schatzkammern der führenden Marvel-Sammler der Welt. Gedruckt auf Archivpapier und präsentiert im Acrylschuber

Der Autor

Roy Thomas, Jg. 1940 und als Startexter und Comic-Redakteur selbst eine lebende Marvel- und Superheldencomic-Legende, verfasst seit 1965 Film- und TV-Drehbücher, vor allem aber Comics. Von 1965-80 arbeitete er als Redakteur bei Marvel (1972-74 als Chefredakteur) und war Autor für die Reihen Avengers, Uncanny X-Men, Conan the Barbarian, The Incredible Hulk und Star Wars. Er ist Herausgeber des Comic-Fachblatts Alter Ego und derzeit mit zwei Tarzan-Comics im Web präsent.

Der Koautor

Stan Lee (1922–2018), der im Dezember 2022 posthum sein 100jähriges Wiegenfest feiert, kennen Millionen als jenen Mann, der Marvel in seine herausragende Stellung in der Comic- Branche katapultiert hat. Er war unter anderem Mitschöpfer von Spider-Man, dem unglaublichen Hulk, den X-Men, den Fantastischen Vier, Iron Man und Hunderten weiteren Figuren. Derzeit ist er emeritierter Vorsitzender von Marvel sowie Chief Creative Officer der Firma POW! Entertainment, für die er zahlreiche neue Figuren und Geschichten erfand, die in Büchern und Filmen aber auch im Reality-TV, auf der Bühne, in Dokumentationen und Multimedia reüssierten. Stan Lee verstarb am 12. November 2018.

Stan Lee, Roy Thomas:  The Stan Lee Story Hardcover, 444 Seiten, farbig, 39,5 x 26,5 x 8 cm ISBN: 9783836575775, Preis:  150,00 € vergriffen (aber antiquarisch und in Comicfachgeschäften noch erhältlich), Taschen Verlag  Köln/New York 2019.

Lesen Sie auch: Das COMICOSKOP-Exklusivinterview mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder über dessen Marvel-/Spider-Man-Leidenschaft - und sein COMICOSKOP-Grußwort an unsere Leserinnen und Leser.

Hier drunter geht's zum COMICOSKOP-Exklusiv-Enthüllungsinterview mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder über dessen bis dahin geheime Comic- und Marvel-, insbesondere aber Spider-Man-Leidenschaft (COMICOSKOP-Gespräch vom Juni 2018):

Hier drunter geht's zum COMICOSKOP-Grußwort des bayerischen Ministerpräsidenten und bekennenden Marvel- und Spider-Man-Fan Markus Söder - aus Anlass des 60.Geburtstags des Superheldencomic-Klassikers SPIDER-MAN/DIE SPINNE an die COMICOSKOP-Leserinnen und -Leser (August 2022):

Bekennender Marvel-Superheldencomic- und Spider-Man-Fan: Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Erlanger Schlossgarten während des Comic-Salons Erlangen im Juni 2022 - zusammen mit COMICOSKOP-Chefredakteur Martin Frenzel, der mit Söder 2018 das erste bundesweite Interview über dessen bis dahin geheime Comic-Passion führte... Foto: (c) COMICOSKOP (Martin Frenzel), Juni 2022

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